Das bekannteste Wahrzeichen des Deube- Gebietes ist die Burgruine Ehrenstein, die sich über dem kleinen Ort Ehrenstein erhebt. Erstmals 1274 urkundlich als „Teichmannsdorf“ genannt, verlieh im Jahre 1356 Kaiser Karl der IV. auf dem Reichstag zu Metz Graf Heinrich dem XII. von Schwarzburg-Blankenburg das Marktrecht. Der Graf durfte unter seiner Feste Ehrenstein einen wöchentlichen Markt abhalten. Die Burg wechselte in den vergangenen Jahrhunderten mehrmals den Besitzer. Bereits 1610 berichtete man, dass das Schloss baufällig, der Fahrweg verwildert und der Ziehbrunnen zugeschüttet sei. 1767 wurde das Ziegeldach abgetragen. Gegen Ende des 18. Jahrhundert ließ der letzte Ehrensteiner Amtmann das Burggelände verschönern und tat einiges zur Pflege des Baudenkmals. Um die Jahrhundertwende nahm sich eine Burggemeinde seiner Erhaltung an. Später fanden „Volksschauspielereien“ auf dem Gelände statt. Der Heimat- und Mundartdichter Hugo Greiner kreierte Stücke wie: „Der Sang vom Ehrenstein“, „Das Gänseliesel von Ehrenstein“ und „Melechsala“. Seit 1990 wurden viele Sicherungs- und Erhaltungsmaßnahmen durch die Gemeinde Ehrenstein mit Unterstützung der Denkmalbehörde Arnstadt durchgeführt. Seit 1995 gehört die Burgruine Ehrenstein zur Stiftung „Thüringer Schlösser und Gärten“. Weitere Arbeiten zur Verschönerung und Erhaltung wurden
vollbracht, so dass die Ruine nach wie vor ein beliebtes Wanderziel ist. Führungen sind möglich. Der Buchenberg erhebt sich 468 m über den Meeresspiegel, in den Felsspalten wohnen die selten gewordenen Uhu-Familien und man kann bei Wanderungen durch das geschützte Gelände viele seltene Pflanzen finden. Am kleinen Kalmberg, von den Ehrensteinern Kugelspitze genannt, üben Drachenflieger ihr Hobby aus.
Sagen über Ehrenstein
„Ehrenstein und Teichmannsdorf“
Zu Füßen der Burg Ehrenstein liegt das Dorf gleichen Namens. Es stand früher weiter nach Döllstedt zu und hieß Bunstal oder wegen der vielen Teiche im Talgrund Teichmannsdorf. Die wohlhabenden Bauern aber nannte man Teichmänner. In einem dürren Jahr, als sonst alles mit Bangen und Ungeduld auf Regen hoffte, spotteten die Teichmänner: „Unsere Kammern und Scheunen sind wohlgefüllt, kommt nur und kauft, die Preise freilich werden wir festsetzen!“ Bald aber traf die furchtbare Trockenheit die Spötter selbst. Was nützte ihnen nun das Geld? Sogar ihre Teiche waren schon leer von Wasser und Fischen. Endlich kam der Regen. Aber welcher Schrecken für die Teichmänner! Tage- und wochenlang goss es in Strömen. Jetzt lachten die Armen. Ihre Lehmhütten standen sicher und gut auf festem Grund am Wiesenhang. Die großen Häuser der Teichmänner unten am Wasser jedoch fielen zusammen. Später ist das Dorf näher an die Burg heran gebaut worden und hat ihren Namen erhalten.
(Quelle: Deubler H.: Waldlandsagen, Rudolstadt, o. J. (hrg. von den Rudolstädter Heimatheften)
„Der Teufel und die armen Seelen“
Der Teufel kam einmal weit daher durch die Luft geflogen. Er hatte neun Menschenseelen bei sich. Von der langen, lustigen Reise angegriffen, ließ er sich auf die Erde herab, um etwas zu verschnaufen und schlief zur großen Freude der armen Seelen ein. Diese benutzten die Gelegenheit, um sofort zu entfliehen. Umsonst war alles Suchen des Erwachten. Nachdem er alle Falten seines weiten Mantels, in dem die Vermissten sorgfältig verpackt gewesen waren, vergebens durchsucht hatte, stieß er den Fluch aus, dass so lange Sturm und Wind über die Gegend brausen mögen, bis die Entflohenen zur Hölle gefahren wären. Das ist bis heute wahrscheinlich noch nicht geschehen, denn Sturm und Wind fegen noch über das „Schöne Feld“, wo sich das Erzählte zutrug. Über das schöne Feld, einem Muschelkalk-Hochplateau von ca. 500 m Höhe, zieht sich die alte Dorfstraße Rudolstadt-Stadtilm, und der Wanderer, der diese entlang wandert, wird sich von der Richtigkeit des Erzählten überzeugen können.