In grauer Vorzeit lebten auf dem Reinsberg und auf dem Singerberg (im Hintergrund des Bildes) zwei Riesen, welche sich des öfteren stritten. Eines Tages warf der Riese vom Reinsberg seine Streithammer nach dem vom Singerberg. Aber der Wurf war zu kurz und der Hammer fiel in die Ilm, dort zerschlug er die Steine zu Gries, der Hammer sprang weiter, bis er auf einem Feld liegen blieb. So war das damals. Und die Orte Griesheim (und Hammersfeld) heißen seitdem so. Aber auch in manch anderer Schrift kann man nachlesen, dass „Griesheim“ eine damals übliche Bezeichnung für eine Siedlung auf sandigem Boden war.
Griesheim ist der Sitz der Gemeinde „Ilmtal“. Die erste urkundliche Erwähnung ist vom Jahre 1095. Dieser Ort wurde durch Friedrich Fröbel bekannt. Der Kinderpädagoge gründete hier 1816 die erste „Allgemeine deutsche Erziehungsanstalt“. Eine Gedenktafel im Pfarrgarten ist dazu zu besichtigen. Weniger bekannt ist, dass der Kernphysiker Dr. Kurt Diebner im inzwischen abgebrochenen Griesheimer Schloss wohnte, als er gegen Ende des 2.Weltkrieges in Stadtilm sein Forschungslabor hatte. In Griesheim gab es zwei Rittergüter, den unteren und den oberen Hof. Besitzer waren die Herren von Griesheim. Beide Güter wurden 1720 von Lindenfels vereinigt und ein Schloss gebaut. 1744 wurde der gesamte Besitz an die Herren von Hoheneck verkauft. 1948 wurde das Schloss auf Anordnung der Landesregierung Thüringen abgerissen.
Die Kirche Maria Magdalena wurde 1119 erstmals urkundlich erwähnt. Grabmale an den Choraußenwänden stellen die Pfarrfamilien Stolz und Fischer dar (17./18. Jahrhundert). Die Türbogenfelder -genannt Tympana- befinden sich über den Türen an Nord- und Südseite des Langhauses und sind heidnischen Ursprungs. 1673 wurde die Kirche umfangreich überholt. Der mittlere Teil mit Turm ist spätromanisch, die Turmhaube ist später Barock. Im 18. Jahrhundert ist der Chorraum verändert worden, der zur Zeit der Gotik angebaut worden war.