Burgruine Ehrenstein

Burgruine Ehrenstein
Das bekannteste Wahrzeichen des Deube – Gebietes ist die Burgruine Ehrenstein, die sich über dem kleinen Stadtilmer Ortsteil Ehrenstein erhebt. Erstmals 1274 urkundlich als „Teichmannsdorf“ genannt, verlieh im Jahre 1356 Kaiser Karl der IV. auf dem Reichstag zu Metz Graf Heinrich dem XII. von Schwarzburg-Blankenburg das Marktrecht. Der Graf durfte unter seiner Feste Ehrenstein einen wöchentlichen Markt abhalten.

Die Burg trug zur Festigung der Schwarzburgischen Landesherrschaft bei und ermöglichte die Kontrolle einer wichtigen Verbindung zwischen zwei Handeslstraßen.

Einem Burgentyp folgend, der an der Burgruine Liebenstein im Ilm-Kreis und der Ehrenburg wiederkehrt, sind Bergfried und Wohnbau in Ehrenstein im Verband gemauert und besitzen zur verbesserten Abwehr der Wurfgeschosse abgerundete Ecken. Der erhöhte westliche Teil des Wohnbaus lässt die Burgruine Ehrenstein als Doppelturmanlage erscheinen. Vom ursprünglichen hölzernen Innenausbau zeugen Mauerabsätze, Kragsteine und Balkenlöcher. Spätere Umbauten steigerten vor allem den Wohnkomfort im zweiten Obergeschoss, indem sie rechteckige Zwillings- und Vorhangbogenfenster einbrachten. Sukzessive wurde der ursprünglich auf das westliche Haupttor beschränkte Zwingerbereich rings um die Burg erweitert und abschließend um die Vorburg auf der NOrdseite ergänzt.

Die Burg wechselte in den vergangenen Jahrhunderten mehrmals den Besitzer. Bereits 1610 berichtete man, dass das Schloss baufällig, der Fahrweg verwildert und der Ziehbrunnen zugeschüttet sei. 1767 wurde das Ziegeldach abgetragen. Gegen Ende des 18. Jahrhundert ließ der letzte Ehrensteiner Amtmann das Burggelände verschönern und tat einiges zur Pflege des Baudenkmals. Um die Jahrhundertwende nahm sich eine Burggemeinde seiner Erhaltung an. Später fanden „Volksschauspielereien“ auf dem Gelände statt. Der Heimat- und Mundartdichter Hugo Greiner kreierte Stücke wie: „Der Sang vom Ehrenstein“, „Das Gänseliesel von Ehrenstein“ und „Melechsala“. Seit 1990 wurden viele Sicherungs- und Erhaltungsmaßnahmen durch die Gemeinde Ehrenstein mit Unterstützung der Denkmalbehörde Arnstadt durchgeführt. Seit 1995 gehört die Burgruine Ehrenstein zur Stiftung „Thüringer Schlösser und Gärten“. Weitere Arbeiten zur Verschönerung und Erhaltung wurden vollbracht, so dass die Ruine nach wie vor ein beliebtes Wanderziel ist.