Zinsboden

zinsboden

Um 1350 wird begonnen in Stadtilm den „größten Zinsboden Thüringens“ – auch Fruchtboden genannt, zu bauen, in dem die Naturalabgaben für das Zisterziensernonnenkloster (heutiges Rathaus) ebenso gelagert wurden wie die Erzeugnisse aus der klösterlichen Landwirtschaft.

Früher wurde der Zinsboden auch als der „Größte Schweinestall Thüringens“ bezeichnet, dieser Name geht auf die damals jährlich abgelieferten Zinsschweine zurück, welche im Untergeschoss des Gebäudes untergebracht wurden.

Der mehrgeschossige Bau hat einen nahezu rechteckigen Grundriss mit Satteldach und einem abgetreppten Ostgiebel. Die oberen Fenster der Nordseite sind als einfache Schießscharten gearbeitet und konnten im Ernstfall zur Verteidigung genutzt werden. Die darunter liegenden Fenster waren ursprünglich nicht vorhanden.

1890 wurde ein Teil des Zinsbodens als Gefängnis eingerichtet, welches bis ca. 1945 genutzt wurde. Nach dem II. Weltkrieg richtete man im unteren Bereich Wohnraum ein. Später wurde der Zinsboden, wie früher, als Getreidelager genutzt.

Im November 1991 wurden die Sanierungsarbeiten des Zinsbodendaches und weitere Sicherungsmaßnahmen beendet. Für den Zinsboden ist zurzeit keine Nutzung vorgesehen. In unregelmäßigen Abständig ist der Zinsboden zum Denkmaltag zur Besichtigung geöffnet.